Nachdem die deutschen Brauereien 2014 zum ersten Mal seit acht Jahren wieder einen steigenden Bierabsatz verzeichnen konnten, hat sich 2015 der Trend fortgesetzt. Auch 2016 liegt der Bierabsatz mit rund 96 Millionen Hektolitern minimal über dem Vorjahresniveau. „Insgesamt befinden sich die deutschen Brauereien aber nach wie vor in einem schwierigen Umfeld und haben weiterhin mit Überkapazitäten zu kämpfen“, so Ulrike Hagenauer, von der Münchener Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft HLB Linn Goppold Treuhand GmbH, die zusammen mit der KPWT Kirschner & Stahleder AG aus Freising eine jährliche Brauerei-Vergleichsanalyse erstellt.
Mehrwert für teilnehmende Brauereien
„Die Brauereien, die an unserer anonymen Umfrage teilnehmen, erhalten Informationen zu ihrer durchschnittlichen Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie zu wichtigen betriebswirtschaftlichen Kennzahlen“, erklärt Alexandra Sperber von der KPWT. „Darüber hinaus erfolgt eine Gegenüberstellung der eigenen Daten mit dem Branchendurchschnitt. Auf dieser Basis lässt sich eine aufschlussreiche Standortbestimmung innerhalb der Branche mit entsprechenden Handlungsoptionen für das eigene Unternehmen vornehmen – das ist ein echter Mehrwert!“
Verbesserte Eigenkapitalquote – Herausforderung Umsatzrentabilität
Insgesamt stellt sich die Branche je nach Region, Größe und Produktsortiment ganz unterschiedlich dar. Durchschnittlich lässt sich aber ein positiver Trend bei der Entwicklung der Eigenkapitalquote feststellen, die sich von 12,4 Prozent in 2014 auf 21,0 Prozent in 2015 verbessert hat. Für Banken, Gläubiger und Gesellschafter ist diese Kennzahl von enormer Bedeutung, da an ihr die Kreditwürdigkeit und Bonität der Brauerei gemessen wird. Eine zweite wichtige Kennzahl, die Umsatzrentabilität, hat sich hingegen verschlechtert: Sie ist von 5,70 Prozent in 2014 auf 3,76 Prozent in 2015 gefallen – die Betriebe verdienen also in Bezug auf den Umsatz nicht mehr so viel. „Die dafür verantwortlichen gestiegenen Materialkosten sind eine äußere Einflussgröße, die sich leider nur bedingt beeinflussen lässt“, stellt Alexandra Sperber fest.
Kennzahlen im Blick behalten
Ganz allgemein gilt für Brauereien ihre Kennzahlen im Blick zu behalten, um bei einer Schieflage die Strategie überdenken und gegebenenfalls ändern zu können. „Erfolgreiche Inhaber und Geschäftsführer haben ihre betriebswirtschaftlichen Zahlen präsent, kennen ihre Marktposition und wissen, wohin die Reise geht“, weiß Sperber. „Bei anderen gibt es aber immer noch Nachholbedarf hinsichtlich Auswertung und Analyse der Kennzahlen. Dann schrillen oft erst die Alarmglocken, wenn ein Liquiditätsengpass eintritt und es unter Umständen schon zu spät ist“, ergänzt Hagenauer. So zielt die jährliche Analyse der beiden Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaften im Wesentlichen darauf ab, Brauereiinhaber und Leiter des Rechnungswesens zu sensibilisieren, in wie fern im Betrieb Schwachstellen vorhanden sind. Vor allem der Materialeinsatz sowie die Energie- und Personalkosten, aber auch die Eigenkapitalsituation müssen überwacht und regelmäßig mit dem Steuerberater analysiert werden.
Schlüssiges Geschäftsmodell mit gesunder betriebswirtschaftlicher Basis
Da der Markt nach wie vor mit Überkapazitäten, aber auch mit gestiegenen Materialkosten, einem hohen Wettbewerbsdruck und dem zunehmenden Preisdruck im Handel zu kämpfen hat, ist es insbesondere für kleine und mittlere Brauereien wichtig, mit ihren Produkten eine Nische zu finden. Eine Niedrigpreispolitik ist hingegen kaum erfolgversprechend. Um am Markt bestehen zu können, braucht es vielmehr ein schlüssiges Geschäftsmodell und eine gesunde betriebswirtschaftliche Basis.
Info: Brauerei-Vergleichsanalyse
Im Jahr 2015 haben die Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaften HLB Linn Goppold Treuhand und KPWT Kirschner & Stahleder, die bis dahin unabhängig voneinander betriebswirtschaftliche Vergleichsanalysen der deutschen Brauwirtschaft durchgeführt haben, ihren Datenpool zusammengelegt. Dadurch wurde die Analyse auf eine noch breitere Basis gestellt und die Aussagekraft für die gesamte deutsche Brauerei-Branche nochmals erhöht.
Abgefragt werden die wichtigsten betriebswirtschaftlichen Daten. Die Ergebnisse werden den teilnehmenden deutschen Brauereien zur eigenen Standortbestimmung bereitgestellt. Die Analyse erfolgt nach handelsrechtlichen Bewertungsmaßstäben und liefert Informationen zur durchschnittlichen Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie zu wichtigen betriebswirtschaftlichen Kennzahlen wie Eigenkapitalquote, Vorratsintensität und dynamischer Verschuldungsgrad. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Materialaufwand, der entsprechend aufgegliedert wird. Zur besseren Vergleichbarkeit erfolgt die Darstellung des Datenmaterials in Euro pro Hektoliter sowie in Prozent. Jeder Teilnehmer erhält eine Gegenüberstellung seiner Daten mit dem Durchschnitt der Branche. Die Brauereien können dadurch wertvolle Rückschlüsse über ihre eigene betriebswirtschaftliche Situation im Vergleich zum Durchschnitt der anderen Brauereien herstellen.
Bei der Vergleichsanalyse handelt es sich um eine Serviceleistung zur ersten Standortbestimmung für den einzelnen Unternehmer. Die beiden bayerischen Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaften Linn Goppold Treuhand und KPWT Kirschner & Stahleder bieten eine kostenlose Einstiegsversion bzw. eine detaillierte kostenpflichtige Vollversion an. Die Erhebung der Daten erfolgt anonymisiert.
HLB Linn Goppold Treuhand GmbH
Die HLB Linn Goppold Treuhand GmbH mit Sitz in München bietet seit über 60 Jahren ein umfangreiches Spektrum auf dem Gebiet der Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung sowie der betriebswirtschaftlichen und wirtschaftsrechtlichen Beratung. Die optimale Betreuung in allen unternehmerischen und wirtschaftlichen Angelegenheiten und die Zufriedenheit der Mandanten sind die obersten Ziele. Der sehr hohe Qualitätsstandard wird durch zahlreiche interne und externe Maßnahmen laufend aktualisiert und kontrolliert. Mit hervorragend ausgebildeten und spezialisierten Beratern und vielen hilfreichen Kontakten und Verbindungen ist die HLB Linn Goppold GmbH ein renommierter, langjähriger und zuverlässiger Netzwerkpartner. Die Gesellschaft ist Mitglied beim bundesweit agierenden Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsnetzwerk HLB Deutschland GmbH. Weitere Informationen unter: www.lgtreuhand.de.
KPWT Kirschner & Stahleder AG
Seit 1993 gehört die KPWT Kirschner & Stahleder AG in Landshut zur KPWT-Gruppe. Der Standort Landshut ist seit September 2012 mit einem weiteren Büro in Freising vertreten. Die Gesellschaft berät kleine und mittelständische Mandanten umfassend in allen steuerlichen und wirtschaftlichen Fragen des Unternehmensalltags. Zu den Mandanten gehören eigentümergeführte mittelständische Unternehmen aus allen Bereichen sowie deren Unternehmer mit ihren Familien. Besondere Erfahrungen hat die Gesellschaft in der Getränkewirtschaft, sie ist sowohl Mitglied im Verein zur Förderung mittelständischer Privatbrauereien e.V. als auch Mitglied im Doemens Kompetenzzentrum. Die KPWT Kirschner & Stahleder AG beschäftigt 23 engagierte Mitarbeiter, davon sieben Berufsträger. Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit den am Kanzleistandort ansässigen Partnern der Rechtsanwaltssozietät Kämpfe-Kraus & Partner sichert eine ganzheitliche Beratung auch unter rechtlichen Gesichtspunkten. Mehr Informationen unter: www.kpwt.de.
Quellen: HLB Linn Goppold Treuhand GmbH | KPWT Kirschner & Stahleder AG
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