Am 6. und 7. Oktober fand in der Station Berlin die neunte Auflage des Bar Convent Berlin statt. Das Event war in diesem Jahr mit dem Teilnehmer- und Ausstellerwachstum eines der Superlative. Mit Reed Exhibitions war neben den drei BCB-Machern zum ersten Mal auch der weltweit führende Veranstalter von Messen und Events mit im Boot – eine neue Zusammenarbeit, von der die Veranstaltung also sichtlich profitiert hat. Und wie heißt es so schön: Nach der Messe ist vor der Messe! Die Planungen für den BCB 2016 haben bereits zwei Wochen nach Ende der 2015er-Ausgabe schon wieder begonnen.
Im Interview ziehen Helmut Adam, Marketing und Communications Manager Bar Convent Berlin, und Petra Lassahn, Director Bar Convent Berlin, nochmals ein Fazit zur diesjährigen Auflage.
Herr Adam, der BCB ist nun gut zwei Wochen her. Welches Resümee ziehen Sie?
Helmut Adam: Wir sind sehr zufrieden mit dem Verlauf der neunten Messe. Es herrschte eine tolle Stimmung an den zwei Convent-Tagen in der Station Berlin. Dieses typische BCB-Gefühl aus Wiedersehensfreude, Netzwerken und Geschäftsanbahnung. Und wir Veranstalter haben uns bei wichtigen Punkten wie dem Einlasssystem und dem neuen Food Court verbessern können, wie uns Rückmeldungen der Besucher gezeigt haben. Als Teil von Reed Exhibitions ist die führende europäische Messe für Bar und Getränke noch stärker geworden.
Frau Lassahn, Reed Exhibitions Deutschland war in diesem Jahr also erstmals Partner des BCB. Erzählen Sie unseren Lesern bitte noch einmal kurz, was Reed Exhibitions Deutschland genau ist.
Petra Lassahn: Die Reed Exhibitions Deutschland GmbH ist Teil des weltweit größten Messeveranstalters Reed Exhibitions, der zu Reed Elsevier gehört. In Zahlen bedeutet das: Jährlich 500 Veranstaltungen in 43 Ländern mit rund 7 Millionen Besuchern. In Deutschland veranstalten wir momentan elf Messen sowohl für Fach- als auch für Privatpublikum. Zu den größten Veranstaltungen gehören die Industriemesse ALUMINIUM, die Werbeartikelmesse PSI, die Fitnessmesse FIBO und die Pferdemesse EQUITANA. Was für Hersteller der Getränkeindustrie durchaus interessant ist, ist zudem unsere Messe für visuelle Kommunikation, viscom. Hier gibt es mit neuen Gestaltungsmöglichkeiten, gedruckt und digital, Marketingideen für den Point of Sale oder hochwertige Papier-Verpackungen alles für den perfekten Markenauftritt.
Was ist für Sie denn das Besondere am Bar Convent Berlin? Was macht ihn so spannend für Aussteller und Besucher?
Petra Lassahn: Der unverwechselbare Charakter dieses Events. Die Begeisterung der Community für das Thema. Und die starke Internationalität. Der Bar Convent hat eine Strahlkraft, die weit über Europa hinausgeht und Berlin einmal im Jahr in ein wahres Mekka für Barliebhaber, Geschäftssuchende und Wissbegierige verwandelt.
Sind Sie denn trotz des Erfolgs nun auch froh, dass es geschafft ist? Seit wann waren Sie mit der Planung beschäftigt?
Petra Lassahn: Ein bisschen Wehmut ist immer dabei, wenn solch ein Event im Handumdrehen dann auch wieder vorbei ist. Schließlich stecken wir seit Februar mitten in den Planungen. Zu diesem Zeitpunkt ist Reed Exhibitions beim Bar Convent eingestiegen. Dann ging es erst einmal rund: sich mit der Messe vertraut machen und die Branche mit ihren aktuellen Herausforderungen kennenlernen. Ich kann gar nicht mehr sagen, wie oft wir in dieser Zeit zwischen Berlin und Düsseldorf, wo unsere Firmensitz ist, hin- und herflogen sind. Die Treffen mit Jens, Helmut und Bastian, der stetige Austausch, sind ungemein wichtig. Ich hoffe, Helmut widerspricht mir nicht, wenn ich sage, dass da zwei Teams zusammengekommen sind, die unheimlich schnell einen guten Spirit entwickelt haben. Die drei aus der Branche, wir aus dem Messe- und Eventgeschäft. Das passt sehr gut. Man hat es beim diesjährigen Bar Convent gemerkt.
Helmut Adam: Im Grunde genommen begann die Arbeit an der diesjährigen Messe Ende 2014. Zu diesem Zeitpunkt steckten wir bereits in intensiven Verhandlungen mit Reed Exhibitions. Und wie Petra es bereits angedeutet hat, hatten wir die Gelegenheit, uns bei vielen Treffen gut kennen zu lernen. Das war wichtig, da wir ja zwei unterschiedliche Unternehmenskulturen zusammenführen mussten. Und ich denke, dafür dass dies unser erster gemeinsamer Bar Convent war, können wir sehr zufrieden sein mit der Leistung unseres nun vergrößerten Messe-Teams.
Der BCB 2015 war ein Event der Superlative. Geben Sie unseren Lesern bitte noch einmal ein paar Eckdaten zur diesjährigen Messe!
Helmut Adam: Ein Teilnehmerwachstum um 20% auf 11.280 (Vorjahr: 9.400), davon 9.621 Fachbesucher. Die Anzahl der Aussteller wuchs um knapp 60% auf 268 (Vorjahr: 170). Das Bier-Segment Brew Berlin, das erstmals einen eigenen Bereich hatte auf der Messe, konnte seine Ausstellerzahl sogar verdoppeln. Wir haben außerdem vier neue Bühnen- und Themenbereiche installiert, die enorm gut angenommen wurden: „Beer Stage“, „Coffee Stage“, „Made in GSA Area“ für heimische Produkte und die „BrandStarter“-Seminarreihe in Kooperation mit dem Londoner Spirituosen-Acellerator Distill Ventures. Knapp die Hälfte der Messeteilnehmer kam wieder aus dem Ausland, insgesamt 5% davon bereits aus Übersee. Diese Internationalität spiegelt sich auch auf Ausstellerseite. Wir hatten Firmen aus 30 Nationen auf dem Convent.
Was waren für Sie persönlich die Highlights dieses Jahres?
Helmut Adam: Da muss ich auf jeden Fall den neuen Kaffeebereich nennen, den Petra und ich mit dem Berliner Experten Cory Andreen erst wenige Tage vor der Messe fertigkonzipiert hatten. Obwohl er dadurch nicht dieselbe Sichtbarkeit wie anderen Bühnen und Themenbereiche hatte, war jeder Kaffee-Talk gut besucht. Was mich auch sehr glücklich gemacht hat, war, wie gut mein persönliches „Baby“, der Bereich von Brew Berlin, funktioniert hat. Bier ist auf der Messe endgültig angekommen und bestens integriert. Wie gut das funktioniert, konnte man bei der völlig überfüllten Bier-Cocktail-Demo des Portlander Bartenders Jacob Grier sehen. Und dann muss ich natürlich auch den Einlass der Messe erwähnen, der zum ersten Mal richtig funktioniert hat. Barbetreiber aus Amsterdam, Nürnberg und Kopenhagen kamen auf der Messe zu mir, klopften mir auf die Schulter und sagten: „Helmut, was ist los, überhaupt keine Schlange dieses Jahr?“
Mit Ausblick auf das kommende Jahr: Gibt es noch Änderungen/Verbesserungen, auf die man im 2016 achten müsste?
Helmut Adam: Das Wachstum der Messe stellt unser Team vor gewaltige logistische Herausforderungen. Wir bieten Ausstellern und Besuchern ja als eine der wenigen Messen weltweit das Verkosten von Cocktails, Spirituosen, Softdrinks und Bier in Gläsern. Und anders als etwa bei einer Weinmesse bedeutet das eine Vielzahl von unterschiedlichsten Glasformen. Wir hatten um die 43.000 Gläser auf der Messe. Wir werden daher bei gleichbleibendem Wachstum die Spülstraße auf der Messe gemeinsam mit unserem langjährigen Partner Winterhalter noch einmal vergrößern müssen. Das ist nur ein Beispiel für einige logistische Nachbesserungen und Verstärkungen, die wir vornehmen werden. Der Fachbesucher bekommt davon fast nichts mit, was da unsere Runner und Logistiker im Hintergrund stemmen müssen.
Wann geht es wieder in die Planung für den BCB 2016? Ein solch großes Event benötigt ja sicher einige Vorlaufzeit!
Petra Lassahn: Wie sagt man im Messejargon so schön: Nach der Messe ist vor der Messe. Diese alte Floskel trifft aber immer noch die Faust aufs Auge. Wir sind schon mit einer Manöverkritik in die Organisation des Bar Convents 2016 gestartet. Erste Gespräche zu Weiterentwicklung des Events laufen. Und auch der Verkauf fürs nächste Jahr hat schon begonnen. Bereits jetzt haben sich einige Aussteller begehrte Standflächen wieder gesichert.
Also gehen wir davon aus, dass Sie mit Reed Exhibitions auch im nächsten Jahr wieder mit im Boot sind?
Petra Lassahn: Unser Engagement ist von Dauer. Wir sind nun Veranstalter des Bar Convent und freuen uns auf die Weiterentwicklung des Events in Berlin und vielleicht bald auch weltweit.
Bar Convent Berlin | barconvent.com | facebook.com/barconvent
Reed Exhibitions Deutschland | reedexpo.de | facebook.com/reed.exhibitions.deutschland
Bildquellen: Bar Convent GmbH / Gili Shani / Constantin Falk
Wir bedanken uns bei Helmut Adam und Petra Lassahn für das offene und sehr interessante Interview und wünschen dem Bar Convent Berlin auch im nächsten Jahr viel Erfolg! Wenn auch Sie eine interessante Marke haben, dann sollten wir uns unterhalten. Senden Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff „about-drinks Interview“ an redaktion@about-drinks.com – wir freuen uns auf Ihren Kontakt!