Die Marke Duckstein blickt auf eine geschichtsträchtige Vergangenheit zurück und war bei der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 1640 bereits über seine Herkunftsregion hinaus bekannt. 1987 wurde das 400 Jahre alte Brauverfahren durch die Braumeister der damaligen Holsten-Brauerei schließlich wiederentdeckt. Der obergärige Bierstil, gepaart mit Reifung auf Buchenholz und der Verwendung spezieller Malze sorgt seitdem für den unverwechselbaren Geschmack der Gourmetbiere.
about-drinks sprach mit Olaf Rauschenbach, Senior Quality Manager Germany/Baltics bei Carlsberg Deutschland, über die Marke Duckstein, deren Historie sowie die verschiedenen Biere.
Bitte stellen Sie sich kurz vor: Wer sind Sie und in welcher Position sind Sie tätig?
Olaf Rauschenbach: Ich bin bereits seit 27 Jahren bei Holsten/Carlsberg als QS-Leiter beziehungsweise Produktionsleiter in verschiedenen Braustätten beschäftigt. Seit 2006 bin ich als Leiter Qualitätssicherung für alle Qualitätsabteilungen der Carlsberg Deutschland Brauereien zuständig.
Wie sah Ihr Weg zu Carlsberg Deutschland aus?
Olaf Rauschenbach: Ich habe bereits meine Lehre als Brauer und Mälzer in der Holsten Brauerei Kiel absolviert. Nach meinem Studium als Dipl.-Ing. für Brauereiwesen an der TU Berlin bin ich seit 1992 als Leiter der Qualitätssicherung in der Feldschlößchen Brauerei für die Herstellung und Qualitätssicherung von Duckstein zuständig.
Im Laufe meiner Tätigkeit habe ich die Rezepturen von Duckstein Original an gesetzliche Rahmenbedingungen angepasst und habe in der Produktentwicklung die beiden Duckstein-Sorten Duckstein Cuvée und Duckstein Opal entwickelt. Zusätzlich bin ich an jeder neuen Duckstein Edition maßgeblich beteiligt.
Die Marke Duckstein blickt auf eine über 400-jährige Brautradition zurück. Wie begann damals alles?
Olaf Rauschenbach: Die Geschichte von Duckstein reicht weit zurück: Schon zur Zeit seiner ersten urkundlichen Erwähnung 1640 war das Bier aus der Domstadt Königslutter am Elm, nahe Braunschweig, weit über seine Herkunftsregion hinaus bekannt. Die Braumeister lieferten ihren Gerstensaft in viele Teile Preußens und sogar bis in die Niederlande. Seinen Namen verdankt es dem sogenannten Tuffstein am Fuße der Lutterquelle. Deren reines Wasser hatte den Ruf, von besonders hoher Qualität zu sein. Anfang des 18. Jahrhunderts zählte sogar Friedrich Wilhelm I., König von Preußen, zu den größten Anhängern des rotblonden Bieres: Seine Leidenschaft ging so weit, dass auf sein Geheiß hin drei Braumeister stets vier Wagenladungen Duckstein exklusiv für den Monarchen bereithielten.
In dieser Zeit etablierte sich das Bier als außergewöhnliche Brauspezialität und Duckstein wurde über die Jahrhunderte zum Synonym für hochwertigen Genuss. 1987 wurde das 400 Jahre alte Brauverfahren durch die Braumeister der damaligen Holsten-Brauerei schließlich wiederentdeckt: Ein obergäriger Bierstil mit Reifung auf Buchenholz und Verwendung spezieller Malze, die für die rotblonde Farbe und den unverwechselbaren Geschmack sorgen. Anschließend wurde das Bier in der Top-Gastronomie mit Schwerpunkt in Norddeutschland eingeführt und aufgrund der guten Resonanz schließlich auch im Einzelhandel vertrieben.
Welche nennenswerten Meilensteine hat die Brauerei bis heute erreicht?
Olaf Rauschenbach: Die Geschichte von Duckstein ist lang und voller Tradition. Seit der Wiederentdeckung 1987 und der Einführung in der Top-Gastronomie hat das Bier sich etappenweise etabliert und seine Marke weiter ausbauen können. 1999 kam es zur Handelseinführung in einer besonderen Duckstein-Einweg-Flasche, 2003 wurde das Gebinde von Einwegflaschen auf die heutigen formschönen Mehrwegflaschen mit Embossing im einzigartigen 8er Kasten mit komfortablem Griff gerelauncht. 2006 kam Duckstein Weizen als ganzjährig verfügbare Sorte auf den Markt. Bereits im folgenden Jahr entwickelten wir das Duckstein Sommelierglas, das durch seine besondere Form die volle Entfaltung der Aromen für einen optimalen Biergenuss fördert.
In den Jahren von 2011-2013 erweiterten wir unser Sortiment jährlich um eine limitierte, saisonale Braukunst Edition, handabgefüllt in 0,75l Flaschen mit Champagnerkorken. Die Biere mit sechsmonatiger Fassreifung in Whiskey-, Sherry- oder Portweinfässern wurden per Hand individuell nummeriert und in einer Auflage bis 3000 Flaschen angeboten. Seit 2011 gibt es zudem jährlich bis heute eine saisonale Spezialität, die in 0,5l Flaschen im Handel vermarktet wird. 2015 waren es in der Edelstein-Kollektion gleich drei limitierte Sorten, aktuell sind es zwei – dabei handelt es sich immer um traditionelle deutsche Bierstile, gebraut in besonderen Verfahren mit hochwertigen Zutaten und begleitet durch verschiedene Braumeister.
Was ist – neben der Tradition – das Besondere an der Marke? Was hat sie, das andere Biermarken nicht haben?
Olaf Rauschenbach: Duckstein unterscheidet sind von allen anderen Bieren auf dem deutschen Markt vor allem durch eine spezielle obergärige Hefe, die ein ganz charakteristisches Aroma hervorruft. Zudem verwenden wir eine außergewöhnliche Rohstoffmischung mit einem Spezialmalz, das für den kernigen-röstaromatischen Geruch und Geschmack sowie gleichzeitig die strahlende-kupferrote Farbe verantwortlich ist und lagern das Bier nach alter Brautradition auf Buchenholzspänen. Entscheidend für das besondere Aroma und die Vollmundigkeit unserer Biere ist außerdem die Zugabe von speziellen Aromahopfen. Das Ergebnis unseres traditionellen Brauverfahrens ist ein schlankes, dunkles Bier mit einzigartigem Geschmack und Geruch, das mit keinem anderen dunklen Bier vergleichbar ist und in keine deutsche Bierkategorie passt.
Wie viele Produkte umfasst das Portfolio? Welche sind das?
Olaf Rauschenbach: Ganzjährig führen wir das Duckstein Original. Dabei handelt es sich um eine obergärige Spezialität, angelehnt an den Bierstil „Red Ale“. Zudem das Duckstein Weizen Cuvée, ein obergäriges Weizenbier bestehend aus den Aromahopfen „Perle“ und „Saphir“ und das Duckstein Opal, das sich durch vier Malze und Hopfen sowie die Kalthopfung mit Mandarina Bavaria auszeichnet. Unser Sortiment wird außerdem durch saisonale Spezialitäten ergänzt – hier bieten wir das Duckstein Saphir, ein Kellerbier dem am Ende der Kochung Saphir-Hopfen hinzugefügt wird und das Duckstein Rubin, gebraut mit einem spezielle Rauchmalz, an.
Die Zielgruppe unterscheidet sich bestimmt etwas von der „normaler“ Biertrinker. Wen wollen Sie mit den Duckstein-Bieren ansprechen?
Olaf Rauschenbach: Duckstein bietet Biergenuss jenseits des Gewöhnlichen – unser Produkt richtet sich daher an Genießer, die hohe Qualitätsansprüche an Speisen und Getränke stellen und sich und andere gern mit einem ausgezeichneten Bier verwöhnen.
Jedes Jahr finden die Duckstein Festivals statt. Erzählen Sie uns davon!
Olaf Rauschenbach: Seit über 15 Jahren feiern wir unsere Duckstein-Festivals in Hamburg, Lübeck und Binz auf Rügen mit rund 500.000 Besuchern jährlich. Von Juni bis September bietet die norddeutsche Festival-Reihe unter dem Motto „Kunst, Kultur und Kulinarik“ internationales Straßentheater und Music-Acts sowie ein anspruchsvolles kulinarisches Angebot an ausgewählten, atmosphärischen Plätzen – Festivals für Genießer.
Gibt es sonstige Events, Kooperation etc., die nennenswert sind?
Olaf Rauschenbach: Natürlich kann man auch außerhalb der Festivals Duckstein erleben: Wir sind auch auf vielen weiteren Events präsent. Seit vielen Jahren unterstützen wir zum Beispiel das Meerkaberett auf Sylt oder sind im Rahmen des Hamburger Hafengeburtstags anzutreffen. Außerdem findet man uns jährlich auf dem Ducksteinfest – dem Stadtfest der Domstadt Königslutter. Dort wird gemeinsam gefeiert und der 400-jährigen Biergeschichte gedacht. Traditionell gibt es einen Fassbieranstrich durch den Bürgermeister, der das zweitägige Fest eröffnet. Im November findet man Duckstein außerdem auf der eat & style Genussmesse in Hamburg, die sehr atmosphärisch im Schuppen 52 stattfindet. Neben diesen Events bieten wir auch Brauseminare an: Hier geben wir Einblick in die verschiedenen Prozesse während des Brauverfahrens und ermöglichen den Teilnehmern, ihr eigenes Bier zu kreieren.
Eine lange Tradition liegt bereits hinter der Marke. Wie sehen die Pläne für die Zukunft aus? Wo soll der Weg von Duckstein hinführen?
Olaf Rauschenbach: Seit einigen Jahren zeigt sich der Biermarkt sehr dynamisch. Endlich genießt Bier wieder eine höhere Wertschätzung und viele Kunden und Konsumenten interessieren sich zunehmend für verschiedene Bierstile, besondere Zutaten und Brauprozesse. Diese Entwicklung freut mich persönlich sehr und wir sehen hier gute Chancen für das weitere Wachstum einer etablierten Spezialitätenmarke wie Duckstein. Wir werden auch weiterhin mit großer Leidenschaft daran arbeiten, hochwertige Biere zu brauen und die Premiumisierung der Kategorie zu unterstützen.
Duckstein | duckstein.de
Wir bedanken uns bei Olaf Rauschenbach für das offene und sehr interessante Interview und wünschen Duckstein weiterhin viel Erfolg! Wenn auch Sie eine interessante Marke haben, dann sollten wir uns unterhalten. Senden Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff „about-drinks Interview“ an redaktion@about-drinks.com – wir freuen uns auf Ihren Kontakt!