Natürliches Mineralwasser hat einen weiten Weg hinter sich – durch unterschiedliche poröse und klüftige Gesteine bis hinab in tiefe wasserführende Schichten. Auf diesem Weg wird das Naturprodukt durch verschiedene natürliche Prozesse gereinigt und gefiltert.
„Die Beschaffenheit des Bodenfilters und der wasserleitenden Gesteine unterscheidet sich von Region zu Region. Gemeinsam mit vielen weiteren Einflussfaktoren bestimmt sie die individuelle Zusammensetzung des Mineralwassers an Spurenelementen, Mineralstoffen und Kohlensäure“, so der Hydrogeologe Dr. Thomas Leichtle. „Jedes einzelne der über 500 verschiedenen deutschen Mineralwässer verfügt daher über ein ganz eigenes Geschmacks- und Mineralstoffprofil.“
Ein Prozess, der Zeit braucht
Natürliches Mineralwasser benötigt für seine Entstehung vor allem eines: viel Zeit. „Regen fällt auf den Boden und sickert über viele Jahre, manchmal sogar über Jahrzehnte oder Jahrhunderte hinweg, durch verschiedene Böden und Gesteinsschichten in die Tiefe“, erklärt Dr. Leichtle. „Dabei wird das Wasser bei seiner Passage durch mikroskopische Gesteinsporen und feine Kanäle mechanisch gefiltert. Gleichzeitig nimmt es auf seinem Weg in tiefere Schichten je nach Umgebungstemperatur, Fließgeschwindigkeit und der Beschaffenheit des Gesteins unterschiedliche Mineralstoffe und Spurenelemente auf.“ Zum Beispiel enthält Mineralwasser in besonders kalksteinhaltigen Regionen viel Calcium, während in Regionen mit Sand- und Kiesablagerungen wie dem Allgäu oftmals leichter mineralisierte, milde Mineralwässer zu finden sind.
Vulkanismus spielt eine Rolle
Besonders in Regionen aktueller oder abgeklungener vulkanischer Tätigkeit, wie zum Beispiel der Eifel, gewinnt Mineralwasser Kohlensäure auf natürliche Art und Weise hinzu. „Beim Abkühlen und Erstarren von Magma unter der Erdoberfläche entsteht Kohlenstoffdioxid, das im Wasser als prickelnde Kohlensäure gebunden und erst bei Druckentlastung, also bei Quellaustritten oder dem Aufstieg in Bohrungen frei wird“, so Dr. Leichtle. Mineralwässer, die über viel natürliche Kohlensäure verfügen, können zudem höher mineralisiert sein.
„Die Kohlensäure hat ihren besonderen Anteil an der Herauslösung bestimmter Mineralstoffe aus den umgebenden Gesteinen “, erklärt der Hydrogeologe. Der Kohlensäuregehalt natürlicher Mineralwässer im Handel sagt allerdings über deren Mineralstoffgehalt noch nichts aus. „Bei der Abfüllung, die durch die Brunnenbetriebe direkt an der Quelle erfolgt, darf dem Mineralwasser aus geschmacklichen Gründen Kohlensäure entzogen oder aber auch zugeführt werden.“ Regelmäßige Kontrollen stellen zudem die hohe Qualität des Naturprodukts sicher, bevor die Abfüllung in Flaschen erfolgt – und sich das Mineralwasser auf seine Weiterreise zum Verbraucher begibt.
Weitere Informationen finden Sie unter www.mineralwasser.com.
Bildzeile: Natürliches Mineralwasser entsteht über Jahrzehnte und wird als einziges deutsches Lebensmittel amtlich anerkannt.
Quelle/Bildquelle: Informationszentrale Deutsches Mineralwasser (IDM)