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Haus Rabenhorst: Geschäftsführer Klaus-Jürgen Philipp über das traditionsreiche Familienunternehmen

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Ein Pfarrer legte vor über 210 Jahren den Grundstein für das Familienunternehmen Haus Rabenhorst – seiner Zeit noch als Weingut. Später gelang der Familie ein Clou: Sie pasteurisieren Traubensaft und boten ihn erfolgreich als „alkoholfreien“ Wein an. 1898 entwickelten sie haltbare Säfte – eine Weltneuheit. Gleichzeitig bildete sie das Fundament für den Werdegang als hochspezialisierter Hersteller erstklassiger Säfte. Heute befindet sich das Haus Rabenhorst noch immer in Familienbesitz und zählt zu den bedeutendsten Unternehmen der Branche.

about-drinks unterhielt sich mit Klaus-Jürgen Philipp, Geschäftsführer der Haus Rabenhorst O. Lauffs GmbH & Co. KG, über das Unternehmen, dessen Geschichte, die Produkte sowie die Pläne für die nächsten Jahre.

Herr Philipp, seit wann sind Sie bei Haus Rabenhorst tätig?
Klaus-Jürgen Philipp: Ich arbeite seit 2008 bei Haus Rabenhorst und führe das Unternehmen als Alleingeschäftsführer.

Wie sah Ihr Weg in die Getränkebranche und zu Haus Rabenhorst aus?
Klaus-Jürgen Philipp: Nach meinem Studium der BWL fing ich bei Jacobs Kaffee an; begann also mit den Heißgetränken. Nach verschiedenen Stationen bei Hochland, Bahlsen und Wella führte mich mein Weg in meine Heimat Ostwestfalen, genauer zur Gehring-Bunte Gruppe (z.B. Mineralwasser Christinen Brunnen) damals noch in Gütersloh. Vom Mineralwasser wechselte ich dann in das Frucht- und Gemüsesaftgeschäft mit dem Haus Rabenhorst.

Was macht das Unternehmen so besonders und wie unterscheidet es sich von anderen?
Klaus-Jürgen Philipp: Das Besondere am Haus Rabenhorst ist die lange Tradition als Wein- und Fruchtsafthersteller, verbunden mit der Eigentümerfamilie. Das Unternehmen stand und steht immer für Werte wie „Umweltbewusstsein“ und „Naturorientierung“ und höchste Qualität. Aber ganz besonders sind die Mitarbeiter, die häufig eine lange Zugehörigkeit aufweisen, aber trotzdem gerne neue Mitarbeiter integrieren.

Immerhin geht die Geschichte von Haus Rabenhorst bis ins Jahr 1805 zurück. Wie begann damals alles?
Klaus-Jürgen Philipp: Der Firmengründer Johann Heinrich Lauffs war Pastor in Oberwinter, südlich von Bonn. Er kaufte am 15.03.1804 einen Acker mit Kelterhaus und am 21.11.1805 einen Weinberg, womit alles begann. Da er ein evangelischer Pastor war, konnte er verheiratet sein und hatte fünf Kinder. Sein Sohn Gustav führte das Geschäft dann als Winzer und Weinhändler weiter.

Wie kam es dann zum Wandel vom Weingut zum Anbieter von Obst- und Gemüse-Säften?
Klaus-Jürgen Philipp: Ende des 19. Jahrhunderts wurde Alexander Lauffs nach England zur Weiterbildung geschickt. Er sah viel Elend und einen Mangel an gesunden Getränken. Wasser war häufig verdorben und ansonsten gab es nur alkoholische Produkte wie Wein und Bier. Als er zurückkam, machte ihn ein Kellermitarbeiter darauf aufmerksam, dass der unvergorene Traubensaft auch sehr trinkbar sei. Das war der Startpunkt für die Fruchtsaftproduktion.

Wie ging es seitdem bis heute weiter?
Klaus-Jürgen Philipp: Mit dem Aufkommen der Reformbewegung, deren Naturorientierung auch alkoholische Produkte verbot, fand das Haus Rabenhorst für seine Säfte den perfekten Partner. Ein weiterer Meilenstein war 1952 die Kreation des gesunden Kindersaftes „Rotbäckchen“, der auch durch TV-Werbung bald allseits bekannt und beliebt wurde. Im Jahr 2000 wurden verschiedene Marken aus dem Back- und Teigwarenbereich erworben, von denen heute „3 PAULY“ die Bedeutendste ist. 2006 wurde die Exklusivitätsvereinbarung mit der Reformhaus eG gekündigt und zuerst mit „Rotbäckchen“ und später auch mit „Rabenhorst“ neue Vertriebskanäle beliefert. Parallel wurde das internationale Geschäft ausgebaut.

Das Jahr 2017: Wie ist das Haus Rabenhorst mittlerweile aufgestellt?
Klaus-Jürgen Philipp: Im Jahr 2017 ist das Haus Rabenhorst seit 212 Jahren zu 100% im Eigentum der Gründerfamilie Lauffs und Vertreter der 7. Generation sind Gesellschafter geworden. Mit 135 Mitarbeitern wird am alleinigen Standort Unkel am Rhein ein Umsatz von gut 40 Mio. € erzielt. Wir freuen uns seit vielen Jahren über unterschiedliche Auszeichnungen, die vom Umweltpreis unseres Bundeslandes Rheinland-Pfalz bis zum mittlerweile 5. Bundesehrenpreis und zahlreichen DLG-Auszeichnungen gehen und uns in unserer Arbeit bestätigen. Unsere Produkte gibt es mittlerweile in über 40 Ländern mit Schwerpunkt auf Europa und Asien.

Wie viel Produkte umfasst das Portfolio?
Klaus-Jürgen Philipp: Unser Saftsortiment umfasst 3 Marken mit zusammen 90 verschiedenen Sorten.

Welches sind die Hauptprodukte? Beschreiben Sie uns diese bitte kurz!
Klaus-Jürgen Philipp: Für „Rotbäckchen“ ist es der Klassiker und die Sorte „Immunstark“ und bei „Rabenhorst“ sind es die Sorten „Cranberry“ und „Granatapfel“. Wir entwickeln ständig im eigenen Unternehmen neue Produkte. In 2016 haben wir mit Produkten, die vor maximal drei Jahren eingeführt wurden, einen Umsatzanteil von 15% erreicht.

Quo vadis, Haus Rabenhorst? Gibt es Ziele, die Sie sich für die nächsten Jahre gesetzt haben?
Klaus-Jürgen Philipp: Haus Rabenhorst hat in den letzten zehn Jahren seinen Umsatz nahezu verdoppelt und viele Bereiche im Unternehmen dieser Ausweitung angepasst. Aktuell modernisieren wir die eigene Kelterei und den Kellerbereich und werden dies in 2018 abschließen. Wir werden unseren Wachstumspfad national und international als Familienunternehmen fortsetzen und machen dies mit tollen Mitarbeitern. Wenn meine Amtszeit vorbei ist, will ich das Unternehmen in einem guten Zustand an meinen Nachfolger übergeben können.

Haus Rabenhorst | haus-rabenhorst.de | facebook.com/Rabenhorst.Saft

Wir bedanken uns bei Klaus-Jürgen Philipp für das offene und sehr interessante Interview und wünschen Haus Rabenhorst weiterhin viel Erfolg! Wenn auch Sie eine interessante Marke haben, dann sollten wir uns unterhalten. Senden Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff „about-drinks Interview“ an redaktion@about-drinks.com – wir freuen uns auf Ihren Kontakt!


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