Quantcast
Channel: News Archive - about-drinks.com
Viewing all articles
Browse latest Browse all 16519

Marco Knauf (true fruits) und Rüdiger Koppelmann (SodaStream) über den „Eier aus Stahl“-Award

$
0
0

Schon Olli Kahn forderte damals: „Eier, wir brauchen Eier!“ Ähnliches dachte sich wohl auch true fruits und rief den „Eier aus Stahl“-Award ins Leben. Ausgezeichnet werden damit Unternehmen, Personen der Öffentlichkeit und Privatpersonen, die zu dem stehen, wie sie sind und was sie denken, und nicht einknicken, wenn es mal Gegenwind gibt. Die erste Ausgabe des Awards hat true fruits an SodaStream verliehen. Das Unternehmen hatte in seiner Anti-Plastik-Kampagne „Shame or Glory“ die Plastik-Lobby gegen sich aufgebracht und mehrere Unterlassungserklärungen erhalten – an der Kampagne oder der Einstellung des Herstellers von Trinkwassersprudlern hat sich dadurch allerdings nichts geändert.

Marco Knauf, Geschäftsführer und Gründer von true fruits, und Rüdiger Koppelmann, Marketingdirektor für Deutschland und Österreich bei SodaStream, standen rund um den Award Rede und Antwort.

Herr Knauf, true fruits vergibt zum ersten Mal den „Eier aus Stahl“-Award. Wofür gibt’s diese Auszeichnung?
Marco Knauf: Der Award „Eier aus Stahl“ zeichnet außerordentlichen Mut und Standhaftigkeit von Unternehmen, Personen der Öffentlichkeit und Privatpersonen aus. Es gibt keine festen Kriterien, wir entscheiden von Fall zu Fall. Klar, es ist eine subjektive Entscheidung. Wir wollen den Preisträger mit dem Award eine persönliche Anerkennung entgegenbringen und sie in den Mittelpunkt rücken. Denn es gibt leider nur wenige Ausnahmen, die zu dem stehen, wie sie sind, und zu dem stehen, was sie denken. Wir finden, dass diese Ausnahmen ausgezeichnet werden sollten. Weil sie rar sind. Mit unserem Award wollen wir andere ermutigen, auch so zu sein. Denn es zahlt sich aus.

Woher kam die Idee zu dem Award?
Marco Knauf: Unternehmen immer nur nach Erfolg, Umsatz und Größe zu beurteilen, ist sicherlich logisch, aber auch einseitig. Warum gibt es eigentlich keinen Preis, der Mut auszeichnet? So entstand die Idee zu dem Award. Uns geht es auf die Nerven, dass Unternehmen, Personen der Öffentlichkeit oder auch Privatpersonen bei jedem kleinen Gegenwind einknicken und sich verbiegen, nur um der Masse zu gefallen. Wir finden es gut, wenn man zu seinen Ansichten steht, wenn man Rückgrat zeigt – auch wenn das große Widerstände mit sich bringt.

Der Award hat die Form von „Eiern“ – tatsächlich eine Original-Abbildung Ihrer Hoden.
Marco Knauf: Ja, so ist es. Wir haben sie in einer Stahlhütte in Langenfeld in Stahl gießen lassen.

Welches Unternehmen wird mit dem ersten „Eier aus Stahl“-Award ausgezeichnet?
Marco Knauf: Bereits letztes Jahr hatten wir die Idee zum Award. Es hat allerdings fast ein Jahr gedauert, den perfekten Preisträger zu finden. Und wir sind glücklich, SodaStream als würdigen Preisträger gefunden zu haben. Im vergangenen Jahr hatte SodaStream gezeigt, dass sie standhalten – auch wenn es Widerstände gibt. Das Unternehmen hatte in seiner Anti-Plastik-Kampagne „Shame or Glory“ die Plastik-Lobby gegen sich aufgebracht und mehrere Unterlassungserklärungen erhalten. SodaStream stellt sich als vermeintlich „Kleiner“ gegen Konzerne wie Coca-Cola, Nestlé oder Danone und zeigt damit Haltung.

Beschränkt sich der Award nur auf die Getränkebranche?
Marco Knauf: Nein, es geht um eine Grundeinstellung bzw. eine Haltung, die wir auszeichnungswürdig finden. Das lässt sich nicht auf eine Branche beschränken.

Mit welchen Maßnahmen wird die Kampagne rund um den Award flankiert?
Marco Knauf: Das Herzstück des Awards ist unsere Microsite www.eierausstahl.com. Hier kann man sich die zentralen Videos anschauen. Zum einen das Making-of-Video und das Video zur Award-Übergabe. Über unsere Social-Media-Kanäle und über eine Pressemitteilung haben wir auf den Award aufmerksam gemacht.

Herr Koppelmann, erst einmal herzlichen Glückwunsch zu der Auszeichnung! Was bedeutet diese für Sie?
Rüdiger Koppelmann: Der „Eier aus Stahl“-Award ist eine ganz besondere Auszeichnung, über die wir uns sehr freuen, vor allem da wir das erste Unternehmen sind, das von true fruits prämiert wird. So witzig dieser Preis auch ist, so wichtig ist der Gedanke dahinter: Unternehmen sollten bei Widerständen nicht gleich einknicken und ihrer Linie treu bleiben, auch wenn man Gegenwind bekommt. Obwohl wir mit unserer „Shame or Glory“-Kampagne immer wieder auf Widerstand gestoßen sind, haben wir unbeirrt auf die Plastikmüllverschmutzung aufmerksam gemacht und werden dies auch in Zukunft tun. Nun einen Preis für dieses Mindset zu bekommen, macht uns sehr stolz.

Die Kampagne „Shame or Glory“ erfuhr viel Zuspruch, aber gefühlt noch mehr Gegenwind – von welchen Seiten kam der?
Rüdiger Koppelmann: Gegenwind kam von vielen Seiten. Zuerst hatte uns die International Bottled Water Association (IBWA) dazu aufgefordert, die Kampagne zu stoppen. Später erreichten uns dann weitere fünf Unterlassungsaufforderungen. Neben dem Getränkeriesen Nestlé Waters machten auch der Coca-Cola-Konzern und Danone (Evian) direkt oder indirekt gegen die Digitalkampagne mobil. Plastikflaschen sind nach wie vor eine große Belastung für unsere Umwelt, deshalb werden wir uns keinen Maulkorb auferlegen lassen.

Also haben Sie auch nie darüber nachgedacht, irgendetwas an Ihrer Denkweise zu ändern?
Rüdiger Koppelmann: Nein, warum sollten wir?! Gerade solche Aktionen der Getränkeriesen zeigen uns doch, wie empfindlich wir die Plastik-Lobby treffen und dass diese ihr rentables 150-Milliarden-Dollar-Geschäft mit PET-Flaschen in Gefahr sieht. Umweltverschmutzung durch Plastikflaschen wird leider auch in Zukunft Thema sein – deshalb werden nicht aufhören, bis wir jeden einzelnen davon überzeugt haben, dass Plastikflaschen sinnlos und vor allem giftig für unsere Umwelt sind – getreu unserem Motto „F**k Plastic Bottles“.

Sehen Sie Parallelen zwischen true fruits und SodaStream? Oder mit anderen Worten: Würden Sie dem „Saftladen“ ebenfalls diesen Award überreichen?
Rüdiger Koppelmann: true fruits ist für seine kreativen und außergewöhnlichen Maßnahmen bekannt. Und auch wir machen immer wieder mit besonderen Kampagnen auf uns aufmerksam – sowohl „Heavy Bubbles“ als auch „Shame or Glory“ haben im Netz für Furore gesorgt. Gerade aber, wenn es bei solchen Aktionen zu Widerstand kommt, bleiben sowohl true fruits als auch wir standhaft und versuchen, unsere Ziele weiter voranzutreiben. Das ist sicherlich nicht immer leicht, aber das Kämpfen lohnt sich. Den „Eier aus Stahl“-Award hätte true fruits also sicherlich genauso verdient.

„Eier aus Stahl“-Award | eierausstahl.com
true fruits
| true-fruits.de | facebook.com/true.fruits.no.tricks
SodaStream | sodastream.de | facebook.com/SodaStreamDeutschland

Wir bedanken uns bei Marco Knauf und Rüdiger Koppelmann für das offene und sehr interessante Interview und wünschen true fruits und SodaStream weiterhin viel Erfolg! Wenn auch Sie eine interessante Marke haben, dann sollten wir uns unterhalten. Senden Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff „about-drinks Interview“ an redaktion@about-drinks.com – wir freuen uns auf Ihren Kontakt!


Viewing all articles
Browse latest Browse all 16519