Anheuser-Busch InBev Deutschland, Tochterunternehmen des weltweit führenden Braukonzerns, ist im deutschen Biermarkt der zweitgrößte Brauereikonzern. Das Unternehmen beschäftigt an vier Standorten rund 2.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Deutschland. Zum Portfolio zählen mit Beck’s Blue, Diebels Alkoholfrei, Löwenbräu Alkoholfrei, Spaten Alkoholfrei, Franziskaner Alkoholfrei sowie Franziskaner Alkoholfrei Holunder, Zitrone und Blutorange mehrere alkoholfreie Biere oder Biermixe. Über den „Alkoholfreien Januar“ und den Trend zum Alkoholfreien als eine Chance für die Branche spricht Oliver Bartelt, Leiter der Unternehmenskommunikation bei Anheuser-Busch InBev Deutschland, in seinem Gastbeitrag:
Die Finnen haben schon 1942 den „alkoholfreien Januar“ eingeführt – in Großbritannien ist der „Dry January“ inzwischen gelernte Praxis. Auch wenn inzwischen Februar ist, spaltet diese Idee die Meinungen. Einige sind froh über ihre Leistung, den Neujahrsvorsatz auch umgesetzt zu haben, andere sind doch einem Glas Bier erlegen und freuen sich einfach, Freunde in einer Bar bei einem Feierabendbier zu treffen.
Mit dem Blick nach England wird klar, warum man von Trend sprechen kann – 16 Prozent aller erwachsenen Briten haben unter dem Motto „#DryJanuary“ im Januar auf Alkoholfreies gesetzt. Auch in Deutschland lässt sich nicht leugnen, dass Aktionen wie „#DryJanuary“ Teil eines größeren Trends sind – gerade unter den jüngeren „Millennials“, die sehr gesundheitsbewusst leben, entsprechend essen und Getränke suchen, die in diesen ausgewogenen Lebensstil passen. Eine solche Gruppe wird man eher morgens um 7 Uhr im Fitnesskurs antreffen, als in einer Bar, in der sie sich nach der Arbeit auf ein Bier treffen.
Man denkt schnell, dass dieser Trend nicht in die Bierindustrie, oder gar zum weltgrößten Brauer passt. Wir denken das schon. Fakt ist, dass wir unser Angebot an alkoholfreien Bieren in den kommenden Jahren deutlich ausbauen werden. Dieser Markt hat ein enormes Wachstumspotenzial mit teilweise zweistelligen Zuwachsraten. Bis Ende 2025 soll weltweit jedes fünfte Produkt aus unserem Haus alkoholfrei oder alkoholreduziert sein. Damit wird sich der Anteil der alkoholfreien und -reduzierten Biere am Absatz mehr als verdoppeln, aktuell macht diese Sparte weltweit rund acht Prozent am Gesamtabsatz aus. Das entspricht in etwa auch dem Anteil des alkoholfreien Bieres auf dem deutschen Markt.
Für den Marktführer AB InBev mit seinen Hauptmarken Beck’s und Franziskaner würde das Ziel, bis 2025 rund 20 Prozent des Absatzes alkoholfrei zu produzieren, auf heutiger Basis für Deutschland mindestens rund 1,6 Millionen Hektoliter ausmachen. Jährlich produziert wir für das Bierland Deutschland 8 bis 9 Millionen Hektoliter. Diese Planung ist Teil unserer Global Smart Drinking Goals, einer Zusage unseren Beitrag zu einer langfristigen und nachhaltigen Reduzierung von missbräuchlichem und dadurch schädlichem Alkoholkonsum zu leisten. So exportieren wir inzwischen neben Beck’s Blue auch Franziskaner Alkoholfrei auf die Insel.
Neben unserem Fokus auf verantwortlichen Alkoholkonsum können wir unser Ziel noch einfacher anpeilen, da Konsumenten immer mehr Produkte mit geringem oder gar keinem Alkoholgehalt nachfragen, und das nicht nur im Januar in Großbritannien.
Allerdings wäre es viel zu einfach zu sagen, dass das Wachstum der alkoholfreien Getränke nur von abstinenten Menschen oder denen, die temporär im Januar „trocken“ leben, getrieben wird. Deutlich wird, dass es neue Anlässe sind, in denen diese Getränke konsumiert werden – nämlich in der Mittagspause, in abendlichen Fitnesskursen oder einfach nur an einem ruhigen Abend zu Hause. Dabei sind alkoholfreien Biere immer mehr eine Alternative zu herkömmlichen Erfrischungsgetränken wie Apfelschorle oder Limonade. Vor allem die vergleichsweise wenigen Kalorien machen alkoholfreie Biere bei den Verbrauchern beliebt. Zusätzlich ist alkoholfreies Bier dank vieler wertvoller Inhaltsstoffe auch der ideale Fitmacher nach dem Sport. Online-Portale wie www.mein-bier-erleben.de ermöglichen die vollständige Transparenz über Zutaten und Nährwertangaben und schaffen dieses Wissen.
Dies ist eine signifikante und positive Veränderung des Verhaltens. Wenn wir unsere Kultur des verantwortlichen Alkoholkonsums etablieren wollen, muss die Industrie auf diese neue Konsumentengruppe eingehen.
Am Ende ist es die Auswahl, die wir im Bereich Bier anbieten können: Für jeden, der beim „Dry January“ mitmacht und in der Zeit mit seinen Freunden ausgeht, gibt es inzwischen mehr Auswahlmöglichkeiten als nur Wasser oder zuckerhaltige Softdrinks. Denn eins ist sicher – von jedem der fünf Freunde, die an dem Abend mit in der Bar sitzen, wird es vermutlich eine andere Bestellung geben – klassisches Pils, Weißbier, Kellerbier oder vielleicht Wein oder Spirituosen. Gut, wenn dort also auch ein alkoholfreies Bier im Angebot ist.
Eine Infografik zum alkoholfreien Bier in Deutschland finden Sie übrigens hier.
Mit alkoholfreien Grüßen
Ihr Oliver Bartelt