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„Wir wechseln unsere Partner wie unsere Unterhosen“ – true fruits-Einkäufer René Seiler im Gespräch

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René Seiler – von seinen Kollegen auch liebevoll „Mr. Purchasing“ genannt – ist Einkäufer bei true fruits. Er macht keine Kompromisse – es wird verhandelt, gelächelt und kalkuliert, bis er bekommt, was er will. Oder besser gesagt: Was er für die verschiedenen Smoothies und Säfte benötigt. Aber wie genau funktioniert das denn nun eigentlich? Geht der in den Supermarkt und kauft dort die Früchte und das Gemüse? Und wer entscheidt überhaupt, was und wie viel benötigt wird?

Um etwas mehr Licht ins Dunkel zu bringen, erzählt René Seiler im Interview, wie genau der Job des true fruits-Einkäufers aussieht.

Herr Seiler, wie genau läuft das denn nun ab, wenn ein neuer Smoothie entsteht?
René Seiler: Wir überlegen gemeinsam, welche Frucht- bzw. Grünzeugkombi in unseren Smoothies stecken soll. Das Prozedere ist wie folgt: Erst werden ganz viele unterschiedliche Fruchtpürees von verschiedenen Herstellern bestellt, die dann in unserer Küche probiert werden. Wenn wir uns für ein Püree entschieden haben, geht’s zur nächsten Frucht. Steht die Auswahl der besten Pürees fest, fangen wir an zu mixen. So können wir uns nicht nur für die besten Pürees, sondern auch für die perfekte Kombination unterschiedlicher Rohwaren entscheiden. Es wird so lange verkostet, bis der Geschmack und die Farbe nicht zu verbessern sind (Das ist super wichtig, schließlich füllen wir ja in Glas ab!). Und zwar wirklich so lange, bis wir mit Zuckerschock und Bauchgrummeln auf dem Boden liegen.

Dann werden die ersten Testabfüllungen zu unserem Abfüller Streker Natursäfte gebracht. Das fertige Rezept wird dann zum ersten Mal in größeren Mengen zusammengemischt und in Flaschen abgefüllt – das ist ein großer Unterschied zu der Mini-Abfüllung in unserer Testküche. Sind die ersten Flaschen abgefüllt, werden erst mal eine ganze Reihe Laboranalysen mit folgenden Fragestellungen durchgeführt: Wie verhält sich der Smoothie bei der Kühlung? Setzen sich die Inhalte voneinander ab? Zwischen der Entwicklung und der Markteinführung eines neuen Smoothies kann also gut und gern ein ganzes Jahr liegen. Damit sich die schlauen Früchtchen im Saftladen in der Zwischenzeit nicht langweilen, fangen sie an, Flaschentexte zu schreiben, Druckbilder einzureichen, Fotos zu machen, Pressemitteilungen rauszuschicken und, und, und.

Wer sagt eigentlich, was lecker ist und was nicht?
René Seiler: Das ist bei uns nicht in Stein gemeißelt: Unser Produktentwicklungsteam, bestehend aus sechs Leuten, ist für alle Vorschläge offen. Dann läuft das Ganze so ab: Jemand hat eine Idee, schlägt sie vor, es wird diskutiert, probiert und abgestimmt und wenn’s blöd läuft, abgelehnt. Dieser Jemand ist meistens Marco Knauf, einer der drei Gründer und Geschäftsführer. Er ist immer auf der Suche nach aktuellen Frucht- und Grünzeugtrends. Er durchforstet alles, was ihm in die Quere kommt: Netzwerke, Magazine oder sonst was.

Wie finden Sie den passenden Hersteller und wer legt fest, wie viel Rohware gekauft werden soll?
René Seiler: Sure-Global-Fair (SGF) ist unser partner in crime. Alles, was Qualität, Sicherheit, Authentizität (= ist es wirklich Orangensaft oder vielleicht doch Mandarinensaft?) und Nachhaltigkeit von Fruchtsäften angeht, hat er als leistungsstarker Partner im Blick. Aber nicht nur das: Er verfügt über eine riesige Datenbank mit Händlern, die wir für uns nutzen, um an die beste Rohware zu kommen. Um Smoothies von bester Qualität verkaufen zu können, schließen wir mit ausgewählten Herstellern Verträge ab. Da wir uns nicht vollständig an Hersteller binden wollen und jedes Jahr die besten Früchte und das geilste Grünzeug für unsere Smoothies verwenden, werden jeweils nur Jahresverbindlichkeiten eingegangen. Als Einkäufer ist es also nicht nur wichtig, die bestehenden Kontakte zu pflegen, sondern auch, zu neuen Herstellern und Lieferanten ein vertrauensvolles Verhältnis aufzubauen und diese auf Herz & Nieren auf unsere hohen Qualitätsstandards zu prüfen. Das liegt uns besonders am Herzen, denn nur so können wir die Qualität der Rohware ohne Schwankungen immer auf dem gleichen Niveau halten.

Um uns ein eigenes Bild vom Geschmack und der Qualität der Ware zu machen, führen wir eben regelmäßig Verkostungen durch, zum einen, damit unsere Rezeptur immer gleich schmeckt, und zum anderen, damit wir auf Dauer die gleiche Qualität der Ware sicherstellen können. Marco ist nicht nur immer auf der Suche nach dem geilsten Obst, er hat auch die Zahlen im Griff. Auf Grundlage von vorherigen Absatzzahlen als Referenz (okay, manchmal schaut er auch einfach in die Glaskugel, wenn er nicht weiterweiß) schätzt er den Bedarf an Obst und Grünzeug für die kommenden Produktionen.

Fakten, Fakten, Fakten – true fruits in Zahlen (Quelle: A.C. Nielsen):

true fruits Statistik Einkauf

true fruits | true-fruits.com | facebook.com/true.fruits.no.tricks

Wir bedanken uns bei René Seiler für das offene und sehr interessante Interview und wünschen true fruits zum 10. Geburtstag und den weiteren Weg alles Gute! Happy Birthday, „Saftladen“! ;-)


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