Bioweine werden immer beliebter. „Das Interesse an solchen Produkten hat im Zusammenhang mit dem regional bewussten Einkauf weiter zugenommen. Viele unserer Kunden fragen inzwischen gezielt nach diesen Weinen aus ökologischem Anbau und regionalem Bezug“, berichtet Ulrich Maile, der Vorstandsvorsitzende der Lauffener Weingärtner eG. Und Geschäftsführer Marian Kopp ergänzt: „Öko-Weinbau hat längst das Nischendasein verlassen und ist zu einem Qualitäts-Maßstab geworden. Bei den Verbrauchern sind nachhaltige Anbaumethoden gefragt wie nie.“ Gerade in urbanen Regionen und Großstädten seien biologische Erzeugnisse gefragt. Städtisches Wohnen verbinde sich gerne mit ländlichen Idyllen und gesteigertem Ernährungsbewusstsein, nennt Marian Kopp einen Grund für das gestiegene Interesse an Bioweinen.
Pur. Regional. Ökologisch – mit diesen Eigenschaften und einer attraktiven Neugestaltung wirbt Württembergs größte Einzel-Weingärtnergenossenschaft für ihre ECOVIN Bioweine, die nach dem Urteil von Ulrich Maile durch eine „eigene Charakteristik“ überzeugen. Das Sortiment der „Edition Robert Gradmann“ reicht vom 2012er Schwarzriesling trocken (25 % Maischegärung, Maischeerhitzung nur bis 75 Grad) über den 2011er Dornfelder mit Acolon trocken (6 Monate Ausbau im Großen Holzfass, 100 % Maischegärung) bis zum 2013er Schillerwein trocken (Gestoppte Gärung, natürliche Fructose, Kaltvergärung). Letzterer ist übrigens der einzige Schillerwein im großen Angebot der Weingärtner aus der Hölderlinstadt.
Den Namensgeber für die Biowein-Edition wählten die Lauffener Weingärtner bewusst. Der in Lauffen geborene Robert Gradmann (1865.1950) war Theologe, Bibliothekar sowie Pflanzen- und Landeskundler. Mit seinen neuen Fragestellungen zu den Zusammenhängen zwischen Boden, Klima, Vegetation und Siedlungsgeschichte der Pflanzenwelt hat er die Wissenschaft von der Ökologie mitgegründet. „Wir fühlen uns seinem Wirken verpflichtet und bringen dies mit unserem Biowein zum Ausdruck“, erklärt Kellermeister Michael Böhm.
Eine Besonderheit haben die Lauffener Bioweine. Sie sind die einzigen im Südwesten, die das vom Land vergebene Bio-Zeichen Baden-Württemberg tragen. Bei den mit dem Bio-Zeichen Baden-Württemberg gekennzeichneten Produkten handelt es sich nach Angaben des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz um Lebensmittel in ausgezeichneter Bio-Qualität mit nachvollziehbarer Herkunft. „Wir wollen mit unseren Bioweinen weitere eigene Akzente setzen“, sagt Marian Kopp. Insgesamt sollen im nächsten Jahr 100 000 Flaschen der ökologisch erzeugten Weine verkauft werden. Vorstandschef Ulrich Maile ist sich mit Agrarminister Alexander Bonde darüber einig, dass „Bioprodukte für Genuss, Vielfalt, regionale Wertschöpfung und eine gute Klimabilanz stehen“
Die biologisch angebauten und gepflegten Trauben machen nicht nur den Konsumenten, sondern auch den Weinbauern im Weinberg Freude. „Unerwartet positiv hatten die biologisch bewirtschafteten Weinberge den nassen Herbst 2014 mit seinem hohen Fäulnispotential gemeistert. Durch lockere Traubenstruktur, hohes Puffervermögen der artenreich begrünten Böden und die ganzjährige Abhärtung von Pflanze und Traube konnten wir überdurchschnittlich gesunde, farb- und aromenintensive Trauben ernten“, bewertet der Lauffener Bio-Weingärtner Elmar Hille die Weinlese 2014 der biologischen Trauben äußerst zufrieden.
Die seit elf Jahren im Ranking der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) ununterbrochen als bester Weinerzeuger in Württemberg ausgezeichnete Lauffener Weingärtner eG verkauft 73 Prozent ihrer Produkte über den Lebensmittel-Einzelhandel und 12 Prozent über den Fachhandel. 8 Prozent machen Endverbraucher und 7 Prozent Gaststätten, Export und sonstige Abnehmer aus. Mit einem Absatzanteil von 33 Prozent ist die Sorte Schwarzriesling nach wie vor die bedeutendste Rebsorte der Genossenschaft. Riesling ist bei Weißweinen unangefochten die Nr. 1.
Lauffener Weingärtner eG
Die Lauffener Weingärtner eG ist nach der Fusion mit der WG Mundelsheim mit einer Rebfläche von 881 ha und 1170 Mitgliedern sowie einem Umsatz von 19,9 Millionen Euro die größte Einzelgenossenschaft im Weinanbaugebiet Württemberg. Bei 106 ha verfügt Lauffen über die größte terrassierte Steillagenfläche in Württemberg. In den Großlagen Kirchenweinberg und Schalkstein sowie den Einzellagen Katzenbeißer, Käsberg, Mühlbächer und Rozenberg wachsen vor allem Schwarzriesling, Trollinger, Samtrot, Lemberger und Riesling. Der „Katzenbeißer“ ist bei den Verbrauchern in ganz Deutschland der bekannteste Württemberger Wein. Die Lauffener Weingärtner sind im DLG-Ranking seit elf Jahren ununterbrochen bester Weinerzeuger in Württemberg. Die Qualität der Lauffener und Mundelsheimer Weine wird von zahlreichen Auszeichnungen belegt. Neben dem Sieg im europäischen VINUM-Genossenschaftscup gab es den ersten und dritten Platz beim Deutschen Rotweinpreis, den zweiten Platz im Focus-Weintest, den Sieg beim Deutschen Lemberger-Preis „Vaihinger Löwe“, die Ehrung als „beste Jungwinzer-Vereinigung“ in Deutschland, den Jungwinzerpreis des Weinbauverbandes Württemberg sowie verschiedene Spitzenplatzierungen bei der ARTVINUM und der Berliner Weintrophy, bei Mundus Vini und Selection etc. Außerdem wurde Lauffener Wein und Sekt wiederholt beim Filmfestival Berlinale kredenzt.
Quelle/Bildquelle: Lauffener Weingärtner | wg-lauffen.de