Begeisterte Whisky-Trinker gibt es auf der ganzen Welt. Die Gründe dafür sind vermutlich so vielseitig wie das Destillat selbst. Entscheidend ist vielleicht, dass es sich beim Whisky streng genommen „nur“ um gebranntes Bier handelt. Und Bier ist seit Jahrhunderten eines der beliebtesten Getränke. Zudem ranken sich viele Mythen um das sogenannte „Wasser des Lebens“ (Uisge Beatha), das bereits im Mittelalter in irischen Klöstern gebrannt worden sein soll. Neben den verschiedenen Sorten wie Blended und Bourbon Whiskey erfreut sich heute unter Genießern der Single Malt besonderer Beliebtheit.
Was zeichnet einen Single Malt Whisky aus?
Um als solcher zu gelten, muss ein Whisky zwei Bedingungen erfüllen:
1. Er stammt aus einer einzigen Brennerei, ist also kein Verschnitt aus mehreren Whiskysorten wie es beim Blend der Fall ist. Daher rührt die Bezeichnung Single, zu Deutsch einzeln.
2. Als Getreidesorte darf ausschließlich gemälzte Gerste verwendet werden (Malt = dt. Malz).
Diese besonderen Destillate besitzen einen eigenen individuellen Charakter, der vornehmlich aus der Herstellung und Lagerung resultiert. Das verwendete Getreide hat dagegen meist keinen Einfluss auf den Geschmack, auch wenn einige schottische Brennereien damit werben, dass sie nur Gerste aus Schottland verwenden würden. Das Brauwasser stammt normalerweise aus der unmittelbaren Umgebung.
Um einen hochwertigen Single Malt Whisky mit gleichbleibendem Geruch und Geschmack zu erreichen, mischen die Destillerien den Inhalt verschiedener Fässer miteinander. Die Altersangabe auf dem Etikett verweist in solchen Fällen auf das Alter des jüngsten verwendeten Fasses. Solche Mischungen sind kein Verstoß gegen die Bedingungen der Single-Malt-Bezeichnung, da sie aus ein und derselben Brennerei stammt. Vielmehr dient sie dazu, den Qualitätsstandard zu erreichen und den Whisky-Trinkern einen gleichbleibend, hochwertigen Genuss zu bieten. Die Bezeichnung Single Malt ist also ein Qualitätsprädikat ähnlich wie bei den Schaumweinen Champagner.
Woher stammen Single Malt Whiskys?
Grundsätzlich könnte überall auf der Welt, wo Gerste angebaut wird, auch Whisky hergestellt werden. Doch hauptsächlich stammt er aus Irland, seinem Ursprungsland, Schottland, wo das Destillat nachweislich seit 1492 produziert wird, und Japan. In Schottland wird Malt (=die gemälzte Gerste) traditionell über Torffeuern getrocknet, während in Irland lediglich Heißluft zum Trocknen genutzt wird. Dadurch fehlt dem irischen Single Malt Whisky das rauchige Aroma der schottischen Variante. Stattdessen tritt der Malzgeschmack stärker in den Vordergrund. Da die Japaner vom Single Malt Whisky so begeistert sind, haben sie Anfang des letzten Jahrhunderts selbst angefangen das Destillat herzustellen. Inzwischen werden japanische Whiskys auch im Ausland verstärkt nachgefragt. In Kontinentaleuropa gibt es nur einige wenige Destillerien, die recht klein sind und dementsprechend nur geringe Mengen produzieren.
Erst seit Ende des 20. Jahrhunderts sind Single Malt Scotch Whiskys wieder im Kommen. Davor waren sie nur in Schottland selbst verbreitet, da sie meistens sehr stark, reichlich getorft und unausgewogen gewesen sind. Zudem waren die Qualitätsstandards noch nicht die gleichen wie heute (z.B. wurde noch nicht in Eichenfässern gelagert). Den ersten Schritt in die Renaissance des schottischen Single Malts machte Glenfiddich mit seinem Destillat in der unverkennbaren dreieckigen Flasche. Maßgebend beteiligt am Erfolg ist zudem der Master Blender der bekannten Brennerei David Stewart, welcher den Single Malt Scotch Whisky aus verschiedenen Fässern komponiert und so für einen exzellenten Geschmack sorgt.
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Quelle/Bildquelle: whic.de | Bildquelle: ©iStockphoto.com/igorr1